Referenz

Raum der Orte – Digitale Ausstellung mit CMS

Web-Anwendung
Auftraggeber:in
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Branche
Bildung & Forschung
Launch
2022

Ausgangslage & Ziel

Implementierung eines Content-Management-Systems in die Bildschirm-Installation im „Raum der Orte“

Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Im Mai 2005 wurde das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ in Berlin feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Seither hat es als zentraler Gedenk- und Erinnerungsort des Völkermordes an den Juden eine enorme Ausstrahlung gewonnen. Das Denkmal wird durch einen „Ort der Information“ ergänzt, den der Architekt in der südöstlichen Ecke des Stelenfelds unterirdisch angelegt hat. Dieser über zwei Treppen und einen Fahrstuhl erreichbare Bau mit seiner beeindruckenden Architektur und eigenständigen Formensprache gibt in mehreren, z.T. mit Tageslicht beleuchteten Räumen auf ca. 800 Quadratmetern Präsentationsfläche die notwendige Aufklärung über die Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der Juden Europas, die zu ehrenden Opfer und die authentischen Stätten ihrer Ermordung.

Ein CMS für den „Raum der Orte“

Im „Raum der Orte“ wird u. a. auf vier Großbildschirmen jeweils historisches Film- und Fotomaterial zu insgesamt 220 exemplarischen Orten der Verfolgung und Vernichtung der Juden und anderer Opfer des NS-Terrors gezeigt. Dieses umfasst Massenerschießungen, Vernichtungs- und Konzentrationslager, Ghettos, Euthanasiestätten, Deportationswege und Todesmärsche. Die Präsentation auf den Bildschirmen ist durch das Abspielen vorproduzierter Videos in Endlosschleife realisiert. Unsere Aufgabe war es, die Präsentation auf ein Web-Interface zu übertragen, sodass die Inhalte der einzelnen Kapitel inkl. Film- und Fotomaterial über ein CMS verwaltet, verändert und erweitert werden können. Ein CMS auf Basis von Laravel wurde seitens der Stiftung eingerichtet und sollte an ein Frontend angebunden werden.


Unsere Lösung

Implementierung des bestehenden Laravel-CMS in ein individuelles Vue.js-Frontend mit self-hosted OpenMapTiles-Kartenmaterial

Das bereits seitens der Stiftung vorbereitete CMS auf Basis von Laravel wurde von uns in eine individuell erstellte Vue-Applikation implementiert. Dazu wurde auf Seiten des CMS eine REST-Schnittstelle eingerichtet, die Daten an das Vue-Frontend liefert. Neben den Inhalten werden auch Parameter zum Ablauf der Präsentation über das CMS geliefert. Eine besondere Herausforderung war die Implementierung der zugrundeliegenden Europakarte. Da die Anwendung lokal und ohne Internetanbindung realisiert werden sollte, war es erforderlich, einen lokalen Map-Server über OpenMapTiles zu implementieren.

Eingesetzte Technologien


Die Präsentation der Orte basiert auf einer Europa-Karte. Aus der Totalen wird in regelmäßigen Abständen an einen bestimmten Ort gezoomt, und die zugehörigen Texte, Filmsequenzen oder Fotos werden in einer kuratierten Animation hintereinander präsentiert. Mit der Implementierung des CMS wird eine zufällige Auswahl des nächsten Ortes möglich, sodass automatisch immer neue Varianten der Präsentation entstehen. Dabei wird dafür Sorge getragen, dass ein bereits behandelter Ort eine Weile nicht erneut angezeigt wird. Die Abfolge und Animation des Film- und Fotomaterials zu den jeweiligen Orten kann im CMS mit verschiedenen Überblendungen und frei definierbaren Zeiteinheiten konfiguriert werden. Damit ermöglicht unsere Lösung eine einfache Erweiterung der Ausstellungsinhalte.

Foto eines Bildschirmes im Raum der Orte mit Kartenansicht

Der Content-Aufbau befindet sich noch in Arbeit

Da alle Inhalte der Präsentation im Raum der Orte in einem noch andauernden Prozess neu in das CMS eingepflegt werden müssen, ist unsere Lösung aktuell leider noch nicht im Raum der Orte zu sehen.


Stiftung zur Erinnerung an die Opfer der Shoah

Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas wurde im Jahr 2000 zu dem Zweck gegründet, an die Opfer der Shoah zu erinnern. Das zentrale Projekt der Stiftung ist das Holocaust-Mahnmal in Berlin, das an die systematische Vernichtung der Juden erinnert. Die Stiftung engagiert sich ebenfalls in Bildungs- und Forschungsprojekten. Ihre Arbeit spielt eine wichtige Rolle bei der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Geschichte Deutschlands.